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Witterungsbericht Dezember 2009

Am ersten Tag des Dezembers regnete es mit nur kurzen Unterbrechungen von 4 - 23 Uhr. Die beobachteten 12,2 mm stellen zugleich die größte Tagessumme des Monats dar. Die zwei darauf folgenden Tage blieben zwar trocken (4 - 5 h Sonnenstunden), reihen sich aber ein in den sehr milden und wechselhaften Witterungscharakter der ersten Monatsdekade, welche in den Folgetagen wieder durch häufigen Regen und einem mitunter lebhaftem SO-Wind geprägt waren. Die Tageswerte stiegen dabei bis auf +10,7°C (7.) und "rutschten" nachts nur am 5. für wenige Minuten in den Frostbereich (Tmin -0,4°C). Insbesondere am 11./12. war es nach Abzug eines Regengebietes ganztägig neblig trüb mit Sichtweiten teilweise unter 50 m. 

Ab dem 12. kam zu einer Umstellung der Großwetterlage. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet an der Südspitze Grönlands und ein Hoch mit Zentrum über Schottland machte den Weg frei für kontinentale Kaltluft.

Ab dem 3. Adventssonntag (13.) verblieben die Temperaturen im Frostbereich und somit führte hier im Nordstau des Erzgebirges, die bei ihrem Weg über die Ostsee mit Feuchtigkeit angereicherte Kaltluft zu geringem Schneefall (1 cm). Zwischen dem 14. - 17. Dezember wurde es kontinuierlich kälter und dabei schneite es hin und wieder, so dass sich die Schneedecke bis auf 8 cm erhöhte.

Am 18.12. erreichte ein Zweig hochreichender Kaltluft (-18°C auf 850hPa) aus Nordwestrussland unseren Raum. Damit fielen die Temperaturen ab 4:25 Uhr für immerhin fast 57 h unter die -10°C-Marke. Bei meist wolkigem Himmel lag der Tageshöchstwert vom 19.12. bei bemerkenswerten -12,3°C. An der Wetterwarte am Flughafen (DWD) stellt der Tageshöchstwert von -13,5°C sogar einen absoluten Dezemberrekord (seit 1967) dar. Bei den Tiefstwerten steht der DWD-Automat In Dippoldiswalde-Reinsberg, wie schon im Januar in der ersten Reihe. Hier sanken Temperaturen sogar auf -24,3°C (DWD).

Am Nachmittag des 20.12. kündigte ein stark auffrischender SO-Wind einen Wetterumschwung an. Bereits gegen Mittag des 21. stiegen die Temperaturen wieder über die Frostgrenze und beendeten damit eine 8-tägige Dauerfrostperiode. Die Folgetage wurde es dann schrittweise wärmer, obgleich der vormittägliche Niederschlag des 23.12. noch als nasser Schnee fiel, so blieben doch am Abend des 24. nur noch Schneereste davon übrig, zumal der kräftige Regen in den Nachtstunden zum 25. auch den letzten Schnee schmelzen ließ. An jenem Tag erreichte das Quecksilber bei einem stürmischen SW-Wind den Monatshöchstwert von +11,6°C !

Die Tage bis Silvester "kämpfte" sich eine Luftmassengrenze von Nord- nach Süddeutschland, welche kalte Polarluft von milder Mittelmeerluft trennte. Erst in der Silvesternacht erreichte diese Front den Dresdner Raum und bescherte uns nach verregneten und milden Tagen noch einen weißen Neujahrsmorgen. Kurioserweise erlebten die Dresdner den Jahreswechsel 2009/2010 um 0:00 Uhr bei exakt 0.0°C !

Der Dezember 2009 lag mit einer Monatstemperatur von +0,3°C rund 0,9 K unter dem Durchschnittswert der Referenzepoche 1961 - 1990. An 17 Tagen fielen 71,6 mm* Niederschlag. Die Niederschlagssumme entspricht damit 146% des Mittelwertes von 50 mm. An 9 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke von > 1 cm. Die Sonne schien über dem Monat verteilt recht durchschnittlich, 48 Sonnenstunden entsprechen ca. 103 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 - 3 (Bft) und blies meist aus östlichen Richtungen. Die größte Windböe wurde am 25. mit 64,4 km/h (Bft 8) beobachtet.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.12. 6:30 UTC - 01.01. 6:30 UTC = 69,4 mm !

Statistik 12/09 oder Diagramm 12/09 (PDF)