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Witterungsbericht Dezember 2005 

Die erste Dezemberhäfte verlief recht unspektakulär. Südostwinde wechselten mit dem Westwind und obwohl die Temperaturen kaum über 5°C kletterten fielen die Niederschläge hier im sächsischen Flachland nur als Regen. Hin und wieder gab es leichten Nachtfrost, aber von knackiger Dezemberkälte, wie zuletzt 2002 keine Spur. Auch die Sonne zeigte sich lediglich noch am 01./ 02., verschwand dann aber für 20 Tage hinter einem fast ausnahmslos bedeckten Himmel. Und so blieb der Rekord-Luftdruck vom 10. mit 1043,0hPa (Stationsmaximum) für den überwiegenden Teil der Öffentlichkeit unbemerkt. Nach nur 6 Tagen war der Luftdruck jedoch schon um bemerkenswerte 62,4hPa auf  980,4hPA gefallen, was wiederum  ebenfalls einen Stationsrekord darstellt ! Doch dieses Tief über Nordwestdeutschland blieb niemanden verborgen. Orkanartiger Wind mit Spitzen bis 104km/h selbst hier in Dresden (DWD Dresden-Klotzsche), sinkende Temperaturen und kräftiger Schneefall verwandelte Dresden für 5 Tage in eine Winterlandschaft. Tatsächlich schneite es zeitweise sehr kräftig bis in den Abend des 17. Dezember. Die Schneedeckenmächtigkeit erreichte hier im Dresdner Raum immerhin 21cm, damit überstieg diese sogar den Höchstwert vom 6.März 2005. Bereits am 18. (4.Advent) stiegen die Temperaturen über den Gefrierpunkt und immer mehr Regen mischte sich unter den anfänglichen Schneefall. Bereits am 22. war von der Schneepracht nichts mehr zu sehen und so kam es wie befürchtet - dass Weihnachtsfest begann zumindest vielerorts grün und sehr mild. Kurioserweise war dann auch der Heiligabend der wärmste Tag des Monats (Tmax = 6,6°C, Tmin = 4,7°C) Doch schon am 1. Weihnachtsfeiertag  sanken die Temperaturen unter 0°C und der Himmel begann wie per ausgleichender Gerechtigkeit aufzulockern. In der Nacht vom 27. auf den 28. schneite es wieder recht ordentlich, doch diesmal bei immer stärker sinkenden Temperaturen. Der 30. wurde dann zum mit Abstand schönsten Tag des noch frühen Winters - wolkenloser Himmel, 15cm Pulverschnee bei Temperaturen erstmals unter -10°C ! Atlantisches Tiefausläufer überquerten Deutschland jedoch bereits am Silvestertag und so stieg die Temperatur vom Jahrestiefstwert Tmin = -11,7°C (0:25) bis kurz vor dem Jahreswechsel auf Tmax = +2,1°C (23:25). 

An 19 Niederschlagstagen summierte sich der Regen resp. Schnee auf 79,2mm - das entspricht immerhin 158% der normalen Monatsmenge. Dabei lag an 9 Tagen eine geschlossene Schneedecke. Die Monatsmitteltemperatur betrug 1,0°C und liegt infolge der sehr kalten letzten Dezembertage 0,3K unter dem Durchschnitt der Referenzepoche (1961-1990). Allerdings traten nur 17 statt 18 Frosttage auf - und nur 4 statt 8 Eistage (Tmax < 0,0°C). Der Wind blies zumeist aus Westen, häufig jedoch auch aus Südost (böhmischer Wind). Der Monatsspitzenwert von 74,0km/h (8 Bft) gemessen an der Wetterstation Dresden-Loschwitz ist zugleich auch der Jahreshöchstwert und wurde am 16.12. beobachtet. 

PS: Noch ein paar meteorologische Fakten zum Jahr 2005. Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 9,5°C (+0,4K) war es das 9.Jahr in Folge mit positiven Abweichungen vom Mittelwert. Es wurden 89 Frosttage, 22 Eistage aber auch 43 Sommer- und 9 Hitzetage beobachtet. Der Jahreshöchstwert betrug am 29.07. 33,9°C, der Tiefstwert am 31.12. -11,7°C. An der Station wurden 676mm (+54mm) Niederschlag gemessen. Dabei lag an immerhin 50 Tagen eine geschlossene Schneedecke - vom 14.02. bis 16.03. sogar 30 Tage hintereinander.

Statistik 12/05