zurück

Witterungsrückblick September 2014

Der meteorologische Herbst 2014 begann wie der August endete. In einer zyklonalen Nordostlage blieb es trotz hohen Luftdrucks zunächst bewölkt und regnerisch. Die Temperaturen bewegten sich mit maximal +18,2°C auf frühherbstlichen Niveau. Erst am Nachmittag des 4. kam der Dresdner Raum, wie schon tags zuvor Deutschlands Norden, in den Genuss von Auflockerungen. Infolge der Vereinigung zweier Hochdruckgebiete "Görge und Frank" über dem Balkan wurde es am 5./ 6. nach morgendlichen Nebel nochmals hochsommerlich warm. Mit jeweils Tmax von +27,7°C und 11 h resp. 8 h Sonne, erlebte das Elbtal die wärmsten Tage des Monats. Auch am Folgetag reichte es nochmals zu einem Sommertag bevor in den Nachmittagsstunden eine Gewitterlage, mit Zentrum über dem Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz den Spätsommer vorerst beendeten. Am 8. kam es am Nordrand des Erzgebirges erneut zu Gewittern. Während an der hiesigen Station nur geringe Niederschlagsmengen beobachtet wurden (2,6 mm), traf es von den Niederschlagsstationen des DWD jene in Forchheim (55km südwestlich von Dresden) mit 44,4 mm am Stärksten.

Am 9. September, mittlerweile hatte ein Hoch über den Britischen Inseln das Regime über unser Wettergeschehen übernommen, sickerten fortan kühlere Luftmassen aus Skandinavien ein. Aufgrund der zunehmenden Bewölkung machte sich dies jedoch nur in den niedrigeren Tageshöchstwerten (< 20°C) bemerkbar. In der höhenkalten Luft kam es dann in der Nacht zum 11. zu einem kräftigen Schauer, welcher eine Fortsetzung, allerdings in Form von Dauerregen, noch am selben Abend fand. Bis in die frühen Morgenstunden des 13. regnete es mehr oder weniger kontinuierlich weiter. Die kumulierte Regenmenge der hiesigen Station (16,2 mm) steht aber in keinem Vergleich zu den Mengen des Erzgebirgskammes, wo im gleichen Zeitraum über 40 mm Niederschlag gemessen wurden.

Mit dem Hoch "Helmut" über Skandinavien stellte sich vom 15. - 18. September nochmals sonniges und warmes Spätsommerwetter ein, bevor ein Trogwetterlage einige Tage mit nachmittäglichen Gewittern einleitete. In Dresden war indes jenes vom 20. September, zumindest hinsichtlich der Niederschlagsausbeute, das intensivste Gewitter dieses Witterungsabschnittes. Hier in Dresden-Loschwitz kamen 26,4 mm, in Köttewitz bei Pirna 34,2 mm (Quelle: Hr. Wetzel privat) und in Dohna bei Heidenau 40,6 mm (Quelle: Hr. Hähnel privat) Regen zusammen. 

Auch die Gewitter der nachfolgenden Tage brachten noch teils hohe Niederschlagsmengen mit sich, bevor es dank Zwischenhochdruckeinflusses in der Nacht zum 24. aufklarte und zum ersten Mal in diesem Monat niedrige einstellige Minima gemessen wurden (Tmin +3,1°C). Dem sonnigen aber kühlen 24. folgten zwei trübe und regnerische Tage. Doch währenddessen schickte sich das Azorenhoch an, eine Hochzelle "Kieron" nach Mitteleuropa zu schicken, um hier in den letzten Septembertagen für einen warmen und sonnigen Altweibersommer zu sorgen. Nach 10 Sonnenstunden und fast 25°C wurde am 29. die Schwelle zum meteorologischen Sommertag nur knapp verfehlt.

Die immerhin 118 Sonnenstunden des September täuschen aber darüber weg, dass der Weinjahrgang 2014 infolge der anhalten Feuchte arg mit Fäulnis und somit erheblichen Ertragseinbußen zu kämpfen hatte. 

Der September 2014 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +15,4°C rund 1,1 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 4 Sommertage beobachtet. An 20 Tagen fielen beachtliche 91,2 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 182% des Mittelwertes von 50 mm. Die Sonne schien auf den Monat aufaddiert knapp unterdurchschnittlich - 118 Sonnenstunden entsprechen ca. 81% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus östlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 22. mit 40 km/h (Bft 6) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.09. 6:00 UTC - 01.10. 6:00 UTC = 93,6 mm !

Statistik 09/14 Diagramm 09/14 (PDF), Kurztabelle 09/2014 (PDF)