zurück

Witterungsbericht September 2010

Die wechselhafte Witterung der letzten Augusttage setze sich nun auch im September fort. Die ersten zwei Tage war es bis auf kurze Ausnahmen stark bewölkt, hin und wieder gingen kurze, mitunter auch kräftige Schauer nieder - das alles bei sehr "gedämpften" Tageswerten um die 15°C.

Die Folgetage lagen die Sonnenanteile mit 6 - 12 h deutlich höher als zuvor und abgesehen von einem kurzen Schauer am frühen Abend des 4.09. blieb es bis auf weiteres trocken. Aufgrund des wetterbestimmenden Hochdruckgebietes "Helmut" westlich der Norwegischen Küste und eines Tief über Osteuropa "Erina" gelangten weiterhin  Luftmassen polaren Ursprungs in unseren Raum. Damit verfehlten die Tageshöchstwerte, trotz Sonnenunterstützung, die 20°C-Marke noch recht deutlich. In den Nächten wurde es bei Aufklaren bereits empfindlich kalt. So lagen die morgendlichen Tiefstwerte im Zeitraum vom 04. - 07.09. nur zwischen 4 - 5°C (Tmin07.09. = +3,9°C). In den Hochtälern des Erzgebirges wurde verbreitet Bodenfrost gemessen und in Morgenröthe-Rautenkranz, dem bekanntesten "Kälteloch" Sachsens wurde bereits Hüttenfrost von -1,6°C beobachtet (Quelle: Meteomedia AG).

Nach Abzug von Hoch "Helmut" über Finnland übernahmen wieder Tiefdruckgebiete die Regie über unser Wetter. In der Folge wurde es am 08. deutlich windiger (Vmax 43,5km/h, Bft 6) und der Sonnenschein des Tages reduzierte sich auf die Zeit zwischen 9 - 12 Uhr. Dabei blieb es zunächst noch trocken. Erst in den Morgenstunden des 09.09. regnete es etwas (0.8 mm) - das Hauptniederschlagsgebiet befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Zugbahn vom Vogtland in den Leipziger Raum. Bei wieder steigenden Sonnenanteilen gab es am 10.09. einige kurze konvektive Schauer, bevor ein überaus sonniges und spätsommerlich warmes Wochenende (11./12.) bevor stand. Mit +24,6°C wurde am Sonntag den 12.09. der Monatshöchstwert erreicht.

Bereits am Montag den 13. erreichte mit dem Tief "Hildtrun" wieder frische Meeresluft den Dresdner Raum. Dies führte im Tagesverlauf zu kräftigen Schauern (6,2 mm) bei Tageswerten von nur noch 16°C! Erst am Abend lockerte die Wolkendecke für etwas mehr als eine Stunde auf. Doch bereits am Mittag des Folgetag setze bei Temperaturen um die 14°C starker Regen ein, welcher sich bis zum nächste Morgen (08:00 Uhr) auf 19,8 mm summierte - zum Vergleich: Klotzsche 21,8 mm, Hosterwitz 20,0 mm, Strehlen 11,1 mm (Quelle: DWD) und Pirna 18,2 mm (Quelle: Meteomedia AG). 

Die Tage darauf waren wechselhaft und rechts windig (Vmax 16.  53,1 km/h, Bft 7), obgleich es nur noch am 17. (0,8 mm) geringe Niederschläge gab, so mochte sich bei Tageswerten um die 17°C der sprichwörtliche "Altweibersommer" noch nicht einstellen. Erst unter Einfluss des Hochs "Ludger" bekam der Spätsommer einen Schub. Vom 21. - 24. stiegen die Temperaturen nochmals deutlich über 20°C (Tmax 22. 23,0°C) und die Sonne schien verbreitet 10 - 11 h. 

Ab dem 25. erlangte dann das Tief "Kathrein" Wetterwirksamkeit, in der Form, dass es ab dem Nachmittag des besagten Tages zu regnen begann und dieser bis 22 Uhr des Folgetages (26.09.) anhielt. Bis dahin wurden hier in Loschwitz bereits 43,4 mm gemessen. Nach einer kurzen Regenpause von 3 h setze ab 0:30 Uhr  (27.09.) erneut kräftiger Regen ein. Bei starkem Westwind (3-4 Bft) regnete es weitere 32 h am Stück. Dabei fielen  nochmals 62,0 mm Regen, so das sich die Niederschlagsmenge dieser 72 h auf 105,4 mm aufsummierte. 

Zum Vergleich die Niederschlagsmengen im gleichen Zeitraum von einigen umliegenden Wetterstationen.

DD-Klotzsche:   113,0 mm (DWD)
DD-Hosterwitz: 114,5 mm (DWD)
DD-Strehlen 107,8 mm (DWD)
DD-Stübelallee 105,1 mm (LfUG Sn)
Pirna-Copitz 119,0 mm (Meteomedia AG)

Da quasi in der kompletten Osthälfte von Sachsen und im südlichen Brandenburg Regenmengen von mehr als 100 mm fielen, entwickelte sich eine Hochwasserlage an den Flüssen Schwarze Elster, Große Röder und Spree, die das Augusthochwasser 2010 in den Schatten stellte. Ortschaften wie Elsterwerda und Bad Liebenwerda mussten teilweise evakuiert werden, an der Abfahrt Ortrand der Autobahn A13 lief das Wasser quer über die Fahrbahn, so dass diese gesperrt werden musste. Insbesondere die Pegel der Schwarzen Elster erreichten neue Rekordstände.

An den letzen zwei Septembertagen regnete es nur noch vereinzelt und zumindest am 30. zeigte sich wieder für 4 - 5 h die Sonne. Die Temperaturen blieben wie schon in den Vortagen auf herbstlichen Niveau (Tmax 10 - 13°C) 

Der September 2010 war verbreitet (Ostsachsen und Süd-Brandenburg) der nasseste September seit Aufzeichnungsbeginn. Die Monatsmengen betrugen dabei zwischen 140 und 160 mm.

Der September 2010 war mit einer Monatsmitteltemperatur von +12,4°C rund 1,9 K kälter als im Mittel der Referenzepoche 1961 - 1990. Es wurde kein Sommertag beobachtet (Mittel = 4 Tage). An 14 Tagen fielen 142.0 mm* Niederschlag. Die Niederschlagssumme entspricht damit 284% des Mittelwertes von 50 mm.  Die Sonne schien über dem Monat verteilt recht durchschnittlich, 145 Sonnenstunden entsprechen ca. 98 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 - 3 (Bft) und kam dabei vorwiegend aus nordwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 16. mit 53,1 km/h (Bft 7) beobachtet.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.09. 6:30 UTC - 01.10. 6:30 UTC = 141,2 mm !

Statistik 09/10 oder Diagramm 09/10 (PDF)