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Witterungsbericht September 2007

Wer Anfang September auf eine Rückkehr des Sommers wie in den beiden Vorjahren hoffte, wurde heuer enttäuscht. Die seit den letzten Augusttagen bestehende Nordlage hielt sich auch weiterhin sehr hartnäckig. Das quasistationäre Hochdruckdruckgebiet "Jindra" über den Britischen Inseln sowie das Tief "Vere" über Südwestskandinavien schickte Meeresluft polaren Ursprungs nach Mitteldeutschland.

Nun aber der Reihe nach. Nach dem Abzug des nächtlichen Regengebietes gab es im Verlaufe des 1. hin und wieder ein paar Wolkenlücken, meist blieb es aber stark bewölkt jedoch auch trocken. Am Folgetag gab zum Nachmittag immer mehr Auflockerungen, bei Werten knapp über der 20°C-Marke (Tmax 20,4°C) und einem kräftig auflebenden WSW-Wind. Am 3. brachte gg. Mittag eine Kaltfront kräftigen Regen und die Temperaturen sanken im Laufe des Tages von 16°C auf 10°C. Spätestens am 4. hielt dann bei Tageswerten von 13°C und einem kräftigen Nordwestwind der Frühherbst Einzug. Bemerkenswert sei im Zusammenhang auch das kurze Hagelgewitter erwähnt, welches sich gg. 14:00 Uhr mit insgesamt 2,8 mm Wasseräquivalent über Dresden-Loschwitz ergoss. Der 5./6. waren zwar nicht durch Starkregenereignisse gekennzeichnet, jedoch blieb es bei einem kräftigen NW-Wind weiterhin recht frisch (6. Tmax +18.6°C). 

Während bei uns in Dresden vom 7. - 13. so richtig der Herbst Einzug hielt - es war meist trübe, verregnet und mit Tageshöchstwerte zw. 14°C - 17°C recht kühl, so befand sich Südostdeutschland und Österreich im Einfluss eines recht "unbeweglichen"  Höhentiefs über dem Balkan. Dieses brachte insbesondere dem österreichischen Nordalpenrand und auch dem Südosten Bayerns erhebliche Niederschlagsmengen (Inzell 200 mm in 72h). Bei einer Nullgradgrenze von 1400 m schneite es in den Alpen kräftig und auf der Zugspitze erreichte die Schneehöhe am 8. stolze 140 cm !  

Das beinahe schon wochenlang stationäre Hoch "Jindra" verlagerte ab dem 14. sein Zentrum nach Mitteleuropa und sorgte am 17. auch in Dresden für den wärmsten Tag des Monats (Tmax +24,7°C). Der Einfluss des Hoch auf unser Wetter verlor sich jedoch schon wieder am Nachmittag des selben Tages: mit dem nachmittäglichen Wolkenaufzug läutete es einen überaus verregneten und windigen 18.September ein  Die eingeflossene kühle Meeresluft kam jedoch schnell wieder unter Hochdruckeinfluss ("Katrin") und bei meist heiterem Himmel erwärmte es sich von Tag zu Tag . Die Höchstwerte stiegen nun wieder signifikant über 20°C und an immerhin 6 Tagen in Folge blieb es trocken. 

Das Spätsommerhoch wurde indes ab dem 25. wieder von dem kräftigen Tief "Enrico" abgelöst, welches auf seiner Rückseite eine Nordströmung in Gang setzte, die uns bis Monatsende kühles und windiges Regenwetter bescherte. Die am 27. an der hiesigen Wetterstation gemessene Niederschlagsmenge von 15.5 mm ist zwar die höchste Tagesmenge des Monats, doch noch immer kein Vergleich zu den Mengen, welche im Zusammenhang mit dem Mittelmeertief "FAYSAL" zwischen Thüringer Wald und dem Harz zusammenkamen (z.B. Erfurt 85.0mm 27./28.).

Der September 2007 war der erste Monat seit einem Jahr (!) mit einer negativen Abweichung vom Durchschnitt der Referenzepoche (1961 -1990). Der Monatsdurchschnitt von +13,2°C entspricht einer Abweichung von -1,1 K.  Es wurde kein Sommertag  (Tmax > 25°C) beobachtet (durchschnittlich 3). An 15 Tagen wurden hier in Dresden-Loschwitz 82,0 mm* Regen gemessen, das sind rund 64% mehr als im Durchschnitt. Der Wind wehte bisweilen kräftiger als noch im August, erreichte aber hier im Dresdner Talkessel nur an 7 Tagen die Windstärke 6 (Bft) (Vmax 46,7 km/h am 15., 18., 29.) - im Monatsmittel Windstärke 2 (Bft).

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.09. 6:30 UTC - 01.10. 6:30 UTC = 77,7 mm !

Statistik 09/07