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Witterungsrückblick Juni 2015

Auch der erste Tag des meteorologischen Sommers begann verhältnismäßig unterkühlt. Nach einem Tagesmaxima von +19,8°C führten am frühen Abend Ausläufer eines Tiefs bei Norwegen zu gewittrigen Niederschlägen, die sich im Dresdner Stadtgebiet zu Regenmengen zwischen 5 - 10 mm (Loschwitz 7,2 mm) aufsummierten. 

Doch tags darauf kam unser Raum in den Einflussbereiches des Hochs "Walburga", welches auf seinem Weg von Frankreich nach Polen für die erste (hoch-)sommerliche Wetterlage des Jahres sorgte. Bereits am 2. Juni kletterte das Quecksilber dank kräftigem Südwind und 11 Sonnenstunden erstmalig (!) deutlich über die 25°C-Marke (Tmax +26,3°C). In den Folgetagen wurde auch infolge eines Tiefs ("Lothar") bei den Britischen Inseln mediterrane Luftmassen adverhiert, so dass die Temperaturen verbreitet über 30°C stiegen (Tmax06. +33,2°C). 

Mit dem genannten Tief "Lothar", auf seinem Weg nach Nordosteuropa, entstand jedoch eine Luftmassengrenze quer über Deutschland, die zunächst nur über dem Erzgebirge und dem Lausitzer Bergland zu kräftigen Gewittern führte. Hier in Dresden-Loschwitz gab es am 7.Juni nur eine bescheidene Regenspende von 0,2 mm. Doch die Luftmassengrenze verschob sich auch die nachfolgenden Tage nur langsam gen Südosten, so dass es insbesondere vom Nachmittag des 8. bis in die Morgenstunden des 9. zu kräftigen Niederschlägen kam, welche sich an der hiesigen Station auf 13,6 mm aufaddierten. Als bemerkenswert ist im Zusammenhang auch das niedrige Tagesmaxima des 9. Juni zu erwähnen. Vor dem Hintergrund, dass nur 3 Tage zuvor deutlich über 30°C beobachtet wurden, darf angesichts der +11,8°C getrost von einem "Temperatursturz" gesprochen werden.     

Freilich blieb es nicht so kalt, denn die Hochdruckzone "Xenia" - nördlich von Deutschland - sorgte nachfolgend zwei Tage lang für trockenes und "wohltemperiertes" Wetter. Mit dem Tief "Michel" über der Biskaya wurden jedoch bereits am 12./13. wieder feucht-warme Luftmassen herangeführt, die einerseits für einen Temperatursprung sorgten (Tmax13. +30,7°C), anderseits auch im Zusammenhang mit Gewittern zu kräftigen Niederschlägen mit Hagel führten (DD-Loschwitz 8,0 mm, DD-Quohren 20,8 mm). 

Im anschließenden Zeitraum vom 15. - 24. sorgte der Zustrom nordatlantische Luftmassen für einen sehr kühlen und nassen Witterungsabschnitt (Großwetterlage NWa). Die Tagesmaxima lagen zwischen 15 - 20°C und Regen fiel dabei reichlich (insgesamt > 42 mm) - lediglich am 17. schien für längere Zeit die Sonne (12 h).  

Ab dem 25. weitete das Hoch "Zoe" über Süddeutschland seinen Einfluss auf unser Gebiet aus. In dessen Folge wurde es wieder deutlich wärmer, sonniger und trockener. Abgesehen von der "kleinen Störung" des Tiefs "Pascal" am 27. (3,2 mm), standen von nun an die Zeichen auf Hochsommer. Mit einem Hochkeil von Algerien bis nach Skandinavien wurden schrittweise warme bis heiße Luftmassen nach Mitteleuropa adverhiert, so dass sich an den letzten zwei Tagen des Monats die Tageshöchsttemperaturen wieder deutlich im sommerlichen Bereich wiederfanden (Tmax 26-27°C)..     

Der Juni 2015 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +16,4°C rund 0,3 K unter dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 9 Sommer- und 2 Hitzetage beobachtet. An 15 Tagen fielen 78,6 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge liegt damit bei 111% vom dem Mittelwert von 71 mm. Die Sonne schien auf den Monat summiert durchschnittlich - 201 Sonnenstunden entsprechen ca. 100% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus nordwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 13. mit 47 km/h (Bft 6) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.06. 6:00 UTC - 01.07. 6:00 UTC = 78,6 mm !

Statistik 06/15 Diagramm 06/15 (PDF), Kurztabelle 06/2015 (PDF)