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Witterungsbericht Juni 2009

Der Juni startete mit zwei frühsommerlichen Tagen. Bei wechselnder Bewölkung erreichten die Tageshöchstwerte 21,9°C resp. 24,1°C.

Ab dem 3. Juni kam es zu einer Wetterumstellung. Zwischen einem Hoch über dem Nordatlantik und einem Tief über dem Baltikum strömte polare Kaltluft nach Mitteleuropa. Der Witterungsregelfall "Schafskälte" trat heuer ein paar Tage eher auf den Plan. Bei einem kräftigen Nordwestwind (Vmax 53,5 km/h Bft 7) und starker Bewölkung kam es zu einem regelrechten Temperatursturz - die nachmittäglichen  Höchstwerte erreichten nur noch 14°C. Auch in den Folgetagen blieben die Temperaturen unterdurchschnittlich. Insbesondere bei Aufklaren wurden bei den Frühtemperaturen die tiefsten Werte des Monats erreicht (6.Juni = Tmin +3,7°C, Tmin Erdboden +1,0°C). Doch schon am Nachmittag des 6. kam starke Bewölkung und Regen auf, welcher sich bis zum Abend auf 3,8 mm aufsummierte. Mit dem Abzug des Regens blieb es jedoch meist stark bewölkt, so dass die Nachttemperaturen deutlich anstiegen. 

Ab dem 8. stiegen auch die Tageswerte mit dem auf Südwest drehenden Wind an. Bei gestiegenen Sonnenanteilen wehten damit jedoch auch feuchtere Luftmassen heran. Bei Taupunkten um die 15°C entlud sich am Mittag des 9.Juni ein kräftiges Gewitter über der Stadt. Das Gewitterzentrum lag dabei im Dresdner Osten. Während die hiesige Wetterstation innerhalb 1 h  16 mm Regen erhielt, so kamen im selben Zeitraum im Schönfelder Hochland 24 mm (Quelle: Sternwarte Schönfeld, Tobias Felber) und in DD-Hosterwitz 23 mm (Quelle: DWD) zusammen.

Am 10. Juni war es wolkig und trocken. Doch die Tageshöchstwerte von  22°C fühlten sich infolge des  vormittags stark auffrischenden, auf West drehenden Windes wenig warm an. 

Erst Dank des Hochdruckgebietes "Anja", welches sich auf für kurze Zeit nach Mitteleuropa verlagerte wurde es am 13.- 15. sonnig und mit maximal 24,9°C auch einem Juni angemessen warm. Doch bereits am 15. lag der Dresdner Raum im Bereich einer Luftmassengrenze zwischen trocken-kühlem Wetter im Norden und schwül-warmer Luftmassen im Süden. Folglich kam es in den frühen Abendstunden zu einem Gewitter, welches trotz kräftigen Regens (9 mm), infolge geringer Blitzfrequenz in die Kategorie "leicht" fällt. Gegen Mitternacht kam dann erneut Regen auf, der sich dann bis zum Mittag des 16. Juni auf 23,6 mm kumulierte.

Es folgten 2 trockene warme Tage, bevor es sich am 19. erneut eintrübte und Dresden gg. 21 Uhr nochmals von einer kleinen Gewitterzelle überrascht wurde, welche sich jedoch nur für rund 10 min wetteraktiv zeigte und für 2 mm Regen sorgte. Am darauf folgenden Samstag (20.) war es im Elbtal trocken und wechselnd bewölkt. Erst am kalendarischen Sommeranfang erreichten wieder Gewitter den Dresdner Raum. Während es hier in Loschwitz bis auf ein paar wenige Tropfen trocken blieb, so gingen beispielsweise im Südwesten der Stadt bis zu 15 mm Niederschlag danieder (Quelle: Hr. Kümmig, DD-Naußlitz). 

Vom 22. - 24. zeigt sich selten die Sonne und die Tageshöchstwerte erreichten die 20°C-Marke nicht. Hin und wieder erreichen "Ost"-Gewitter unseren Raum, zeigen jedoch in Loschwitz kaum noch Wetterwirksamkeit. So zum Beispiel am 24., in Pirna-Copitz fallen 23 mm Regen binnen weniger Minuten und an der hiesigen Station werden nur noch 0,8 mm gemessen. Ganz anders auch im böhmischen Becken und in Südostbayern, wo sich der tagelanger Dauerregen verbreitet auf über 100 mm summiert. Der großen Niederschlagsmengen im tschechischen Einzugsbereich der Elbe blieben auch für den Dresdner Elbpegel nicht ohne Folgen. So meldete Dresden am 30.06. einen Wasserstand von 4,15 m (= +2 m über Normal).

Auch am 25. bleibt es nach etwas nächtlichem Regen (4,6 mm) bedeckt und trotz hoher Taupunkte kommt es nicht zur Auslösung von Gewittern. Bis zum 29. änderte sich am Witterungscharakter nichts. Bei i.a. steigenden Temperaturen und hohen Taupunkten (16 - 20 °C)  blieb es (meist) bedeckt und weitestgehend trocken. 

Erst am letzten Tag des Monats lockerte die Wolkendecke auf und mit der intensiven Einstrahlung entstanden in den Nachmittagsstunden erste Gewitter, welche aus östlicher Richtung kommend, dann quasi nur über dem rechts-elbischen Dresden Wirksamkeit zeigten. Auf das Dresdner Stadtgebiet fokussiert, ließ sich das Zentrum der Gewittertätigkeit über Klotzsche lokalisieren. Dort summierte sich der Regen noch bis Mitternacht auch 26 mm (Quelle: DWD), während hier in Loschwitz der Niederschlag eher mit "Landregen-Intensität" niederging (4,4 mm).

Der Juni 2009 lag mit einer Monatstemperatur von +15,2°C rund 1,6 K unter dem Durchschnittswert der Referenzepoche 1961 - 1990. Nur der 30.Juni erfüllte mit +27,2°C das Kriterium eines Sommertages (Tmax > 25°C - durchschnittlich 9 Sommertage und 2 Hitzetage)  An 17 Tagen fielen 80,4 mm* Niederschlag. Die Niederschlagssumme entspricht damit 113% des Mittelwertes von 71 mm. Die Sonne schien über dem Monat verteilt unterdurchschnittlich, 135 Sonnenstunden entsprechen ca. 66 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 - 3 (Bft) und blies meist aus West resp. Nordwest. Die größte Windböe wurde am 12. mit 61,2 km/h (Bft 7) beobachtet.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.06. 6:30 UTC - 01.07. 6:30 UTC = 80,6 mm !

Statistik 06/09 oder Diagramm 06/09 (PDF)