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Witterungsbericht Mai 2007

Auch in den ersten Tagen des Mai 2007 änderte sich zunächst nichts an der seit Ende März anhaltenden Trockenheit. Ein tagsüber böiger Nordostwind brachte trockenkalte Luftmassen subpolaren Ursprungs nach Mitteldeutschland und ließ es insbesondere am Morgen des 2. mit Tmin 2m +1,0°C (Tmin Erdboden -0,4°C) recht kalt werden (= niedrigsten Maitemperatur seit 10 Jahren). Einige stadtfernere Wetterstationen (z.B. Großerkmannsdorf, Freital) meldeten sogar Hüttenfrost (Tmin 2m < 0,0°C). In den Folgetagen blieb es sehr sonnig, jedoch stiegen die Tageswerte bei kräftigem Nordostwind (6 Bft) wieder deutlich über 20°C.

Ab dem 06. begann sich die seit dem 24.03. vorherrschende antizyklonale Großwetterlage umzustellen. Deutschland gelangte in den Einfluss einer lebhaften westlichen Strömung. Erste Schauer erreichten Dresden bereits am 06./07. (0,3 mm resp. 0,8 mm NS), bevor dann in den frühen Morgenstunden des 08.Mai kräftiger, lang anhaltender Regen der Trockenheit ein Ende bereitete.

Am 11. zog das Randtief ("Ewald"), Teil eines umfangreichen Tiefdruckkomplexes, über Nordeuropa von den Britischen Inseln über die Nordsee bis nach Norddeutschland. Sein Sturmfeld mit starken Böen erreichte im Laufe des Mittags auch Dresden (Vmax 74 km/h, 8 Bft). Gegen Abend ließ der Wind jedoch spürbar nach und postfrontal bestimmten schwülwarme subtropische Luftmassen das Wetter vom 12./13. ! 

Am 14. lag Dresden im Bereich einer Luftmassengrenze (LMG), die sich quer durch Bayern bis zu uns nach Sachsen erstreckte und subtropische Luftmassen (Tmax 26,3°C, TP 14°C) von kühler Meeresluft im Nordenwesten trennte. An dieser LMG bildeten sich am Nachmittag kräftige Gewitter. Während die erste Zelle gg. 17:00 Uhr noch östlich von Dresden ins Lausitzer Bergland zog, so erreichte uns gg. 19:40 Uhr ein mächtiges Gewitter. In nur 3 Minuten fielen 10 mm NS in Form von Hagel (Größe < 2 cm). Bis tief in die Nacht hinein gewitterte es kräftig mit Dauerregen und kräftigen Windböen (Vmax 62 km/h, 7 Bft). Insgesamt kamen bei diesem ersten starken Gewitter des Jahres innerhalb von nur 6 h 24 mm NS zusammen. 

In den Tagen bis Himmelfahrt war es meist stark bewölkt und deutlich kühler als zuvor. Insbesondere am Himmelfahrtstag (17.) blieb es nach Abzug eines kräftigen nächtlichen Schauers sehr kühl (Tmax 13,3°C), im Tagesverlauf riss jedoch die Wolkendecke auf und ein überwiegend freundlicher Witterungscharakter blieb von diesem Tag in Erinnerung. 

Das Tief "Klaus" über Südwesteuropa lenkte ab dem 19. auf seiner Vorderseite sehr warme und zunehmend schwüle Luftmassen nach Deutschland. Am späten Nachmittag des 22. entwickelten sich wieder starke Gewitter mit Hagel und stürmischen Böen über Dresden. Eine Gewitterzelle überquerte wohl direkt die amtliche Wetterwarte Dresden-Klotzsche (DWD). Innerhalb von nur 3 h fielen dort 35 mm Regen und Hagel, während es hier in Dresden-Loschwitz "nur" 14 mm regnete resp. hagelte. Das stärkste Gewitter erreichte indes die Ortschaft Lampertswalde (25 km nördlich von Dresden). Dort fielen innerhalb von nur 6 h sageundschreibe 131,3 mm NS ! [Quelle: SMUL]

Die Gewitter brachten jedoch kaum eine Änderung des Witterungscharakters. Es blieb schwül und sehr warm. Am 25. wurde mit 30,7°C der erste Hitzetag des Jahres gemessen. Rund um das Pfingstwochenende (26.-28.) gab es an 5 Tagen 10 Gewitter die jedes Mal mit kräftige Schauern, z.T. mit Hagel einhergingen. Erst ab dem 30., nach Abzug des letzten Gewitters, "beruhigte" sich die Wetterlage, denn ein Hoch über Skandinavien brachte nun einen freundlichen Wolken-Sonne-Mix bei angenehmen 20°C !

Der Mai 2007 war mit einer Durchschnittstemperatur von +15.6°C um +2.2K zu warm ! Es wurden 8 Sommertage  (Tmax > 25°C) und 1 Hitzetag  (Tmax > 30°C) gemessen (durchschnittlich 3 / 0). Dem trockensten April seit Aufzeichnungsbeginn folgte der nasseste Mai seit 1959. In Dresden-Loschwitz summierte sich der Regen und Hagel auf 125,2 mm. Das entspricht ca. 210% vom Mittelwert der Referenzepoche. Der Wind blies meist recht böig aus östlichen bis südöstlichen Richtungen, jedoch in der 2. Dekade  vorwiegend aus West (Vmax 74,0 km/h am 11.). Die Besonnung war im Mai überdurchschnittlich -  256 h =  126% vom Mittel (1961 - 1990) [Quelle: DWD Dresden].

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.05. 6:30 UTC - 01.06. 6:30 UTC = 125,2 mm !

05/07