zurück

Witterungsrückblick Januar 2015

Das am Silvestertag beginnende Tauwetter setzte sich am Neujahrstag fort. Mit reichlich Sonnenunterstützung erwärmte sich die Luft zum Nachmittag auf unwinterliche +6,2°C. Nach einer klaren und frostigen Nacht lebte in den frühen Morgenstunden der SW-Wind auf. Der bereits auf wenige Zentimeter zusammengeschmolzene Schneedecke setzte der im Laufe des Vormittags einsetzende Regen mächtig zu, so dass am Abend nur noch Schneereste zu verzeichnen waren.

Zwischen einem kräftigen Tief über Skandinavien und hohem Luftdruck über dem Mittelmeer setzte sich die Folgetage die windige West-/Nordwestwetterlage fort, dabei regnete es jeden Tag zwischen 1 mm und 4 mm und das Quecksilber sank allenthalben nachts unter die Frostgrenze. Hin und wieder gab es aber auch längere sonnige Abschnitte wie am 6. mit > 3 Sonnenstunden. 

Mit der Verlagerung hohen Luftdrucks nach Frankreich und den Benelux-Staaten drehte ab dem 5. die Höhenströmung auf Nordwest und feuchte Nordseeluft dominierte für ein paar Tage unser Wetter. Mit einer Frostgrenze um die 600 m NN profitierten nun die sächsischen Mittelgebirge von einer leichten Staulage, wodurch sich in den oberen Lagen die Schneedecke erhöhte (Zinnwald 34 cm, Fichtelberg 46 cm Quelle: DWD). 

Ab dem 9. Januar kam es zur erneuten Zonalisierung der Großwetterlage. Das Islandtief "Felix", mit einem Kerndruck unter 955 hPa und hohem Luftdruck über der Biskaya führten zu einer markanten Sturmlage. Mit dem (maskierten) Kaltfrontdurchgang am Abend des 9. wurde an der hiesigen Wetterstation die höchste Windgeschwindigkeit seit mehr als 4 Jahren beobachtet (Vmax 79 km/h, Bft9). Auch an der amtlichen Wetterwarte in DD-Klotzsche wurden zum Zeitpunkt Spitzenböen bis 96 km/h gemessen. Abgesehen von den hohen Windgeschwindigkeiten hielt sich die Sturmlage beeindruckend lange: an 7 Tagen (8. - 14.)  hintereinander wurden hier in Loschwitz Spitzenböen der Windstärke Bft 6 und mehr beobachtet. Bemerkenswert waren auch die Tagesmaxima der Lufttemperatur. Während hier im Elbtal am 10. Januar zwischen 15 - 16°C gemessen wurden, überschritt Piding (Oberbayern) am selben Tag sogar die 20°C-Marke (Tmax +20,5°C Quelle: DWD). 

Ab der Monatsmitte etablierte sich eine sogenannter Langewellentrog über dem westlichen Mitteleuropa, in dessen Folge subpolare Meereskaltluft nach Deutschland transportiert wurde. Damit sanken die nächtlichen Minima bei Aufklaren wieder unter 0°C und tagsüber stellte sich oberhalb von 400 m NN leichter Dauerfrost ein. Hier im Tiefland kam es indes nur temporär zu Ausprägung einer Schneedecke. Zum Beispiel konnte sich trotz teils intensivem Schneefall am 22./23. unterhalb 150m NN keine Schneedecke ausbilden. Anders in der Oberlausitz, dort führten die kräftigen Schneefälle östlich einer Linie Bischofswerda - Hoyerswerda zu einer Schneehöhe von 6 - 7 cm (Quelle: WS Förstgen OT Mücka, 146 m NN).     

Auch die letzte Januarwoche hielt das nasskalte Wetter an. Während die Mittelgebirge ab 500 m NN "einwinterten" und insbesondere die kräftigen Niederschläge vom 26./27.Januar (2,6 mm + 9,0 mm) den Höhenlagen kräftigen Neuschneezuwachs brachten (Zinnwald 56 cm am 30., Quelle: DWD), blieb es hier im Elbtal im Wesentlichen bei nasskaltem "Schmuddelwetter" mit Tagesmaxima zwischen 4 - 6°C und vereinzelt leichtem nächtlichen Frost.  

Die kräftigen Niederschläge der letzten Januartage, die sogar im Nordwesten Deutschlands zu einer (temporären) Schneedecke führten, erreichten Ostdeutschland nur in "homöopathischen Dosen" - einzig die sächsischen Mittelgebirge erhielten durch leichte Staueffekte größere Mengen (Zinnwald 13,3 mm, Fichtelberg 16,3 mm am 29. (Quelle: DWD)). Hier in Dresden reichte es in den letzten 4 Tagen des Monats hin und wieder für kurze und kräftige Schneeschauer. Zwischen den Schauern lockerte die Wolkendecke auch einmal länger Zeit auf - das alles bei Tageswerten zwischen +3 und +5°C.    

Der Januar 2015 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +3,0°C rund 3,4 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 23 Bodenfrosttage, 14 Tage mit Luftfrosttage und kein Eistag beobachtet. An 25 Tagen fielen  63,8 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit zu 128% dem Mittelwert von 50 mm. Die Sonne schien auf den Monat summiert sehr unterdurchschnittlich - 32 Sonnenstunden entsprechen ca. 60% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2-3 (Bft) und kam zumeist aus südwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 9. mit 79 km/h (Bft 9) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.01. 6:00 UTC - 01.02. 6:00 UTC = 62,8 mm !

Statistik 01/15 Diagramm 01/15 (PDF), Kurztabelle 01/2015 (PDF)