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Witterungsbericht Januar 2010

An den ersten 3 Tagen des neuen Jahres bewegten sich die Temperaturen im leichten Frostbereich und es schneite gelegentlich vom ausschließlich bedeckten Himmel. Dabei konnte sich eine Schneedecke von 13 cm Dicke ausbilden. Erst am späten Abend des 4. lockerte die Wolkendecke auf und die Temperaturen sanken über der frischen Schneedecke rasch unter -10°C. Am 5.Januar schien nach einem nächtlichen Minima von -12.0°C ganztägig die Sonne und bei allgemein schwachem Wind erreichten die Tageswerte gegen 14:00 Uhr den Höchstwert von -2,5°C ! 

Die Folgetage war es meist hochnebelartig bewölkt, trocken und mit Tageshöchstwerten zwischen -4°C u. -6°C noch deutlich kälter als in den ersten Tagen des Monats. Doch warf bereits ein "meteorologisches Großereignis" seine Schatten voraus. Das für das zweite Januar-Wochenende angekündigte Vb-artige Tief "Daisy" aus dem Mittelmeerraum, sollte speziell am Nordrand der sächsischen Mittelgebirge große Neuschneemengen bringen. Doch es kam etwas anders. Zwar setzten bereits am Abend des 8. die ersten Warmfront-  und später Aufgleitniederschläge ein, welche bis zum Abend des 10. zu einem Neuschneezuwachs führten, doch deren Intensität blieb deutlich hinter den Prognosen zurück. Stattdessen erhielten das südliche Brandenburg, Berlin und Nordachsen beachtliche Neuschneemengen. Während sich hier die Schneedecke an den 3 Tagen von 9 auf 20 cm erhöhte, so meldete Cottbus am 11.eine Schneehöhe von 32 cm, Leipzig gar von 34 cm. Das war umso bemerkenswerter, als das auf den Höhen des Erzgebirges zu der Zeit mit rund 40 cm kaum mehr Schnee lag als an vielen Flachlandstationen.

Nach "Daisy" übernahm wieder das skandinavische Hoch "Bob" die Regie. Damit beruhigte sich die Windsituation insbesondere an der deutschen Ostseeküste und nach einer strengen Frostnacht (Tmin -10.7°C) zeigte sich die Sonne am 12. für immerhin 4 - 5 h. Vom 13. - 16. war es meist trüb, trocken und weniger kalt, zwar "kratzten" die Temperaturen am 15. an der 0°C-Marke, überschritten diese jedoch erst am Mittag des 17. nach 396 h Dauerfrost. Nach etwas Neuschnee am Morgen des 17. gingen die Niederschläge am späten Abend bei maximal 1,0°C in Regen über. 

Der 18. und 19.Januar blieben die einzigen frostfreien Tage des Monats, an denen es auch noch immer wieder zu Regen kam. Insbesondere der Dauerregen des 19. setzte der Schneedecke mächtig zu, so dass mit der Rückkehr der Frostluft am Nachmittag des 20. nur noch eine durchbrochene Schneedecke von 6 cm Dicke beobachte wurde. An den Wetterautomaten des DWD in Hosterwitz und Strehlen wurden sogar nur noch Schneereste beobachtet.

Vom 20. - 26. blieb es im Dresdner Raum trocken und ab dem 23. schien auch hin und wieder die Sonne, dass alles bei Höchsttemperaturen um die -4°C. Der auffrischende und mitunter kräftige Nordostwind verhinderte jedoch auch ein stärkeres nächtliches Auskühlen. Die sehr kalte polare Festlandsluft ereichte zu dieser Zeit in ihrer westlichen Ausdehnung den Raum Bautzen. So meldete der DWD an der Wetterwarte in Görlitz vom 23 .- 26. nur Tageshöchstwerte um die -10°C  (Tmax24. -11,0°C) ! Erst mit dem kräftigen Luftdruckanstieg des 26. auf über 1041hPa und des abflauen des Windes "rauschten" die Temperaturen in der Nacht zum 27. auf den Monatstiefstwert von -16,7°C (Tmin5cm -17,5°C). Doch der bereits im Laufe des Tages auffrischende SW-Wind kündigte einen Wetterumschwung an. 

Die letzten 4 Tage des Januars waren dann wieder vom kräftigen Westwind und einer deutlichen Frostabschwächung gekennzeichnet. Trotzdem fielen sämtliche Niederschläge bei leicht positiven Tageshöchstwerten bis zum Monatsende als Schnee und erhöhten die Schneedecke auf 13 cm ! 

Der Januar 2010 lag mit einer Monatstemperatur von -4.0°C rund 3,6 K unter dem Durchschnittswert der Referenzepoche 1961 - 1990. Somit war dieser Monat der Kälteste seit 23 Jahren ! An 23 Tagen stiegen die Temperaturen nicht über 0°C und an 29 Tagen befand sich das Tagesminimum im Frostbereich (Ø 10 resp. 21). An 18 Tagen fielen 29,2 mm* Niederschlag davon 24 mm als Schnee. Die Niederschlagssumme entspricht damit 73% des Mittelwertes von 40 mm. An allen Tagen lag eine geschlossene Schneedecke von > 1 cm. Die höchste Schneedecke wurde am 11. mit 20 cm beobachtet. Die Sonne schien über dem Monat verteilt unterdurchschnittlich, 32 Sonnenstunden entsprechen ca. 55 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 3 (Bft) und blies meist aus östlichen Richtungen. Die größte Windböe wurde am 28. mit 49,9 km/h (Bft 7) beobachtet.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.01. 6:30 UTC - 01.02. 6:30 UTC = 29,2 mm !

Statistik 01/10 oder Diagramm 01/10 (PDF)