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Witterungsbericht Januar 2009

Die seit dem 25.12. anhaltende hochwinterliche Witterungsphase setzte sich auch im Januar fort. Nach einer sternenklaren, sehr kalten Silvesternacht (Tmin 1. = -8,6°C) setzte im Laufe des Neujahrstages für einige Stunden Schneegriesel ein, so das sich bis zum nächsten Morgen eine dünne Schneedecke (1 cm) ausbildete. Dann blieb es bis zum Mittag des 2. hochnebelartig bewölkt und trocken. Erst zwischen 14:30 - 16:00 Uhr schneite es mitunter kräftig (0,8 mm), so das die Schneedecke auf 3 cm anwuchs. In der nachfolgenden Nacht klarte es auf und über der frischen Neuschneedecke fielen die Temperaturen erstmals seit über 23 Monaten unter -10°C ( Tmin 3. -10,4°C).

In der Nacht zum 4. starte dann wohl die eindrucksvollste Periode des Winters 08/09. Zunächst erreichte die Kaltfront eines Randtiefs den Dresdner Raum. Diese so genannte "wellende Front" verlagerte sich nur langsam von Norden in Richtung Alpenrand. Damit schneite es bei uns fast 36 h ununterbrochen. Bis zum Mittag des 5. erreichte die Schneedecke eine "Mächtigkeit" von 22 cm, dies entsprach einem Wasseräquivalent von 10,8 mm ! Auf der Rückseite des Schneefallgebietes setzte sich ab dem Nachmittag des 5. Hochdruckeinfluss durch, so dass die Wolkendecke immer mehr auflockerte. Die Temperaturen sanken von 16:00 Uhr bis in die Morgenstunden des 6.Januar von -4°C auf -17°C !!! Auch tagsüber erreichte das Quecksilber trotz gelegentlicher Auflockerungen nur einen Tageshöchstwert von -12,7°C (Stationsrekord). In der Nacht vom 6. zum 7. waren dann alle Parameter für außerordentlich niedrige Temperaturen gegeben: eine frische mächtige Neuschneedecke, beinahe Windstille, kontinentale trockene Höhenkaltluft und wolkenloser Himmel. Letzterer Umstand trat erst in der zweiten Nachthälfte ein, trotzdem "rauschten" die Temperaturen verbreitet unter -20°C. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl der Tiefsttemperaturen vom 6./ 7.Januar im Dresdner Stadtgebiet: 

Hosterwitz: -22,6°C (DWD)
Strehlen -21,8°C (DWD)
Klotzsche:   -20,4°C (DWD) (Tmin 5cm -31,7°C)
Loschwitz: -21,1°C (privat)
Pieschen-Nord: -21,2°C (privat)
Stetzsch -23,5°C (privat, Hr. Kühne)

Im Dresdner Umland lagen die Tiefstwerte teilweise noch tiefer. Offizieller "Spitzenreiter" im DWD-Netz war Dippoldiswalde - Reinberg (17 km südlich von Dresden) mit -27,7°C !! Noch im Lauf des Tages kam Bewölkung auf und bei rapide steigenden Temperaturen (Tmax -4,9°C) begann es gegen Mittag zu schneien.

Bis zur Monatsmitte blieb es dann trocken und dauerfrostig, obgleich Tiefstwerte unter -10°C nur noch in Westsachsen und in Franken beobachtet wurden. Im Dresdner Raum sorgte ab dem 11. ein kräftiger SO-Wind (böhmischer Wind, Vmax = 39 km/h), dass das Quecksilber trotz meist wolkenlosem Himmel nicht über -2°C stieg. Zu welchen großen Unterschieden der böhmische Wind führen kann, zeigte sich am 13.01. um 17:00 Uhr an den osterzgebirgischen Wetterstationen Zinnwald und Altenberg. Während in Altenberg (meteomedia AG, 750 m) bei SW-Wind +0,9°C herrschten, lagen die Temperaturen an der nur 4 km entfernten DWD-Station Zinnwald (877 m) mit Südwind und Nebel bei -14,2°C (Danke, Herr Gerber aus Heidenau für den Tipp) !!! 

In der Nacht zum 15. bewölkte sich der Himmel zusehends, dann begann es in den Vormittagsstunden leicht zu regnen und nachmittags endete eine 382-stündige Dauerfrostperiode (15 Tage + 22 h) mit einem Tageshöchstwert von +0,8°C.

Vom 16. - 23. war es sehr wechselhaft und deutlich milder als in der ersten Monatshälfte. Hin und wieder gab es geringe Niederschläge, die zunächst in den Abendstunden des 17. als Glatteisregen und am 18. als Regen niedergingen. Am 21. sorgte hingegen kräftiger Nassschneefall für eine erneute Ausbildung einer Schneedecke (3cm). Dabei war es mitunter (19., 23., 24.) auch recht stürmisch (Vmax 23. = 64,4 km/h, 8 Bft). Die thermische Monatshöchstwert von +6,7°C wurde am 24. bei geringer Bewölkung und nachlassendem SO-Wind erreicht.

Das Temperaturniveau die letzten 6 Tage des Monats wurde unter Einfluss eines schwachen Hochdruckgebiets über dem östlichen Mitteleuropa dann wieder winterlicher. Bei Tageswerten um 0°C war es bedeckt, häufig sogar neblig trüb. Ein dauerfrostiger Tag mit fast ganztägigem (leichten) Schneefall (SH 3 cm) beendete diesen überaus winterlichen Januar 2009.

Der Januar 2009 war mit einer Monatstemperatur von -2,8°C rund 2,4K kälter als im Durchschnitt der Referenzepoche 1961 - 1990. Der Monatshöchstwert wurde am 24. mit +6,7°C gemessen. Der tiefste Wert am Erdboden betrug am 07. -23,6°C. Es wurden 29 Frosttage (31 Bodenfrosttage) und 17 Eistage registriert (Ø 21/9) Tage)  An 13 Tagen fielen nur 21,8 mm* Niederschlag (incl. ca. 18 mm als Schnee). Die Niederschlagssumme entspricht damit nur 56% des Mittelwertes von 40 mm. Eine geschlossene Schneedecke wurde an 22 Tagen (2.- 22. und 31.) beobachtet, die maximale Schneehöhe betrug am 5. und 8.Januar 22 cm ! Die Besonnung erreichte mit 78 h ca.140% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und blies fast ausschließlich aus nord- bis südöstlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 23. mit 64,4km/h (Bft 7) beobachtet. Ferner wurde am 23. auch der bislang (2003 - 2009) tiefste relative Luftdruck gemessen von 976,0 hPa !

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.01. 6:30 UTC - 01.02. 6:30 UTC = 22,0 mm !

Statistik 01/09 oder Diagramm 01/09 (PDF)