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Witterungsbericht Januar 2005 

Der Januar 2005 startete wenig winterlich. Ein kräftiger Wind aus West führte in den ersten 6 Januartagen milde und feuchte Atlantikluft nach Mitteldeutschland. Ab dem 7.01. drehte der Wind dann nach und nach auf südwestliche Richtungen. Mit der trockeneren Luft sank zwar die Schauertätigkeit, jedoch stiegen die Temperaturen damit auch über die 10°C Marke. Mit der Monatshöchsttemperatur am 08.01. von 16.1°C wurde der wärmste Januartag seit 1993 verzeichnet. Auch in den Folgetagen änderten sich die Wetterlage nicht signifikant. Am 12.01. wurden in geschützten Lagen die ersten Schneeglöckchen entdeckt und auch die Hamamelis begann zu blühen. Erst am 15.01. wurde der erste Frosttag beobachtet. Bis dahin blieb es an 16 Tagen frostfrei. Die Durchschnittstemperatur der ersten Januarhälfte lag mit 6.0°C um +6,5 K über dem langjährigen Mittelwert und entsprach in etwa den Temperaturverhältnissen einer zweiten Märzhälfte. 

Mit der südöstlichen Strömung zwischen dem 16. - 18. konnte sich zwischenzeitlich auch mal die Sonne durchsetzen. In Verbindung mit der Auskühlung in den klaren Nächten sanken die Temperaturen auf jahrzeitliche Durchschnittswerte, bevor am 19.01. die allmähliche Winddrehung von Südost auf Nordwest wieder wolkenreichere und deutlich feuchtere Luftmassen heranführte. Vom 20. - 21.01. fielen binnen 24h 22 mm Niederschlag. Dies ist eine Niederschlagsmenge, welche in so kurzer Zeit im gesamten letzten Jahr nicht erreicht wurde. Während zu jenem Zeitpunkt im Flachland noch keine Hauch von Winter zu spüren war, fielen diese Niederschläge im Erzgebirge bereits in festem Aggregatzustand. Die Schneehöhe in Altenberg (Osterzgebirge) stieg am 22.01. während eines Wintergewitters innerhalb wenigen Stunden um 30 cm. Auch in den mittleren Lagen bildete sich erstmals seit Ende Dezember eine Schneedecke aus. In Dresden wuchs während der ersten Dauerfrostperiode des Winters die Schneedecke sukzessive vom 24. - 29.01. auf stattliche 15 cm. Seit Jahren war somit zum erstenmal wieder für einen etwas längeren Zeitraum Wintersport in der Dresdner Heide möglich. 

Eine durchgängige Bedeckung verhinderte jedoch eine nennenswerte Auskühlung. Die Monatstiefsttemperatur betrug am diesjährig kältesten Januartag (27.) gerade einmal -6.0°C. Nach dieser dauerfrostigen Winterwoche verabschiedete sich der Januar am 31.01. bei Tauwetter mit kräftigen Regen und Schneeschauern (13.4 mm/24 h).

Mit insgesamt 13 Frost- und 6 Eistagen ist die Anzahl solcher Tage für einen Januar stark unterdurchschnittlich (normal 21/9 Tage). Somit liegt die Monatsdurchschnittstemperatur mit 2,6°C um 2,8 K über dem langjährigen Mittelwert. Die Anzahl der Schneetage (Schneehöhe > 1 cm) lag bei 8 Tagen. Statt den erwarteten 43 mm fielen an der Station Loschwitz 52 mm Niederschlag (10 % in fest Form). Die zwei Starkniederschlagstage vom 20. und 31. führten zu einem Überschuss von rund 20 %. Durch die windexponierte Lage des Niederschlagsmessers konnte jedoch ein kaum verbachlässigbarer Teil des Regens (ca. 20%) - speziell in der ersten Monatshälfte - nicht erfasst werden. Der Wind blies über den Monat verteilt seit Auszeichnungsbeginn (10/2003) noch nie so kräftig . Die Spitzenböen erreichten mit 71 km/h (8 Bft) einen beachtlichen Wert, verfehlten jedoch den Höchstwert vom 8.02.2004 (87 km/h) erheblich.

 Statistik